US-Firma erreicht Höchsttemperaturen durch konzentriertes Sonnenlicht für CO2-freie industrielle Prozesse
Lancaster (USA) – Geradezu im Stillen ist es dem US-Umwelttechnologie-Startup „Heliogen“ gelungen, Sonnenlicht derart zu bündeln, dass die so erreichten Temperaturen erstmals für zahlreiche – bislang CO2-Brennstoff-intensive – industrielle Prozesse und nicht zuletzt auch zur Herstellung CO2-neutralen Wasserstoffs als Grundlage sauberer Brennstoffe genutzt werden können. Sollten die beschriebenen Werte von über 1.000 Grad Celsius tatsächlich erreicht werden, spricht das Unternehmen wohl nicht zu Unrecht von einem „Gamechanger“ auch im Kampf gegen den Klimawandel.
Mit Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius könne Heliogen die Verwendung fossiler Brennstoffe in kritischen industriellen Prozessen, einschließlich der Herstellung von Zement, Stahl und Petrochemikalien, ersetzen und so die Treibhausgasemissionen aus diesen Aktivitäten drastisch reduzieren, so die Pressemitteilung des Unternehmens.
Die Firmenmission sei es, „die weltweit erste Technologie zu entwickeln, die fossile Brennstoffe kommerziell durch kohlenstofffreie Ultrahochtemperaturwärme von der Sonne ersetzen und Sonnenlicht in maßstabsgetreue Brennstoffe umwandeln kann – ein wichtiger Schritt zur Lösung des Klimawandels.“
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Die neue Wärmetechnologie beschreibt Heliogen als wichtigen technischen Durchbruch für die konzentrierte Solarthermie. Bisherige kommerzielle solarthermische Konzentrationssysteme wurden für Temperaturen von nur 565 Grad Celsius entwickelt. Diese sind zwar nützlich für die Stromerzeugung, aber unzureichend für viele industrielle Prozesse, von denen viele deutlich viel höhere Temperaturen erfordern, wie sie traditionell durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erreicht werden.
Die potenziellen Auswirkungen der patentierten Technologie von Heliogen sind tatsächlich enorm. „Mit Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius aus der konzentrierten Solarthermie kann Heliogen erstmals den Brennstoff, der aus industriellen Prozessen Treibhausgasemissionen erzeugt, durch Solarenergie ersetzen.“ So verursache zum Beispiel die Zementherstellung – eines der industriellen Verfahren, das für die Technologie von Heliogen gut geeignet sein soll – allein mehr als 7 Prozent der globalen CO2-Emissionen.
Neben der industriellen Prozesswärme sieht die Technologie-Roadmap von Heliogen Temperaturen von bis zu 1.500 Grad Celsius vor. Bei dieser Temperatur mit dem Verfahren CO2- und Wasseraufspaltung durchgeführt werden, um so zu 100 Prozent fossilfreie Brennstoffe wie Wasserstoff oder Synthesegas herzustellen.
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Heliogen erklärt dazu weiter, in der der Lage zu sein, „diese Durchbruchstemperaturen durch seine Technologie zu erreichen, die auf einzigartige Weise fortschrittliche Computer-Vision-Software verwendet, um eine große Anzahl von Spiegeln hypergenau auszurichten, um das Sonnenlicht auf ein einzelnes Ziel zu reflektieren.“
„Die Welt hat ein begrenztes Zeitfenster, um die Treibhausgasemissionen drastisch zu senken“, sagte Bill Gross, CEO und Gründer von Heliogen sowie Gründer. „Wir haben große Fortschritte beim Einsatz sauberer Energie in unserem Stromsystem erzielt. Strom macht jedoch weniger als ein Viertel des weltweiten Energiebedarfs aus. Heliogen stellt einen Technologiesprung dar, um die anderen 75 Prozent des Energiebedarfs zu decken: den Einsatz fossiler Brennstoffe für industrielle Prozesse und den Transport. Mit kostengünstiger Prozesswärme bei ultrahoher Temperatur haben wir die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Klimakrise zu leisten.“
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„Industrielle Prozesse wie die zur Herstellung von Zement, Stahl und anderen Werkstoffen sind heute für mehr als ein Fünftel aller Emissionen verantwortlich“, fügt auch Bill Gates hinzu, der an dem Unternehmen beteiligt ist. „Diese Materialien gibt es überall in unserem Leben, aber wir haben keine nachgewiesenen Durchbrüche, die uns erschwingliche Versionen ohne Kohlenstoff liefern. Wenn wir insgesamt CO2-frei werden wollen, müssen wir viel erfinden. Ich freue mich, dass ich die neuartige Solarkonzentrationstechnologie von Bill Gross frühzeitig unterstützt habe. Die Fähigkeit, die für diese Prozesse erforderlichen hohen Temperaturen zu erreichen, ist eine vielversprechende Entwicklung, um eines Tages fossile Brennstoffe zu ersetzen.“
„Für unsere zukünftigen Generationen müssen wir der existenziellen Gefahr des Klimawandels mit äußerster Dringlichkeit begegnen“, sagte Dr. Patrick Soon-Shiong, Präsident und CEO von NantWorks und Mitglied des Verwaltungsrates von Heliogen. „Ich setze meine Ressourcen ein, um in innovative Technologien zu investieren, die die Kraft der Natur und der Sonne nutzen. Durch die signifikante Reduzierung der Treibhausgasemissionen und die Erzeugung einer reinen Energiequelle wird die brillante Technologie von Heliogen uns dabei helfen, diese Mission zu erfüllen und auch die Welt, in der wir unsere Kinder verlassen, bedeutend zu verbessern.“
Quelle: Heliogen
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