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US-Pentagon präsentiert neue Definition für den Begriff UAP und bestätigt “Hunderte weitere UFO-Meldungen”

Teilansicht des Transcripts zum Media Roundtable der AARO vom 16. Dezember 2022.Copyright: defense.gov
Teilansicht des Transcripts zum Media Roundtable der AARO vom 16. Dezember 2022.
Copyright: defense.gov

Washington (USA) – Während die Welt noch immer auf den seit Ende Oktober fälligen neuen UFO-Bericht der US-Geheimdienste wartet, hat das “All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO), das für das US-Verteidigungsministerium Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene zuständig ist eine kleine Gruppe offenbar ausgewählter US-Journalisten und Medienvertreter zu einem „Media Roundtable“, also einer Art kleinen Pressekonferenz geladen. Grenzwissesnschaft-Aktuell.de (GreWi) hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Aus der heute veröffentlichten Mitschrift des „Media Roundtable“, die vom US-Verteidigungsministerium selbst veröffentlicht wurde, geht hervor, dass der Unterstaatssekretär für Geheimdienste und Sicherheit, Ronald S. Moultrie und dem Direktor der AARO, Dr. Sean M. Kirkpatrick zu dem Mediengespräch am 16. Dezember 2022 geladen hatten. Moderiert wurde der Austausch von der Pentagon-Sprecherin Susan Gough.

Ronald S. Moultrie. Copyright: US Gov.
Ronald S. Moultrie.
Copyright: US Gov.

Gleich zu Beginn erklärte Moultrie, eine neue Definition des Akronyms „UAP, das selbst einst das Kürzel „UFO“ (unidentified flying object = unidentifiziertes Flugobjekt) abgelöst hatte. „Es ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass ich eben von unidentified anomalous phenomena‘ (also von unidentifizierten anomalen Phänomenen) gesprochen habe, obwohl das Verteidigungsministerium das Kürzel bislang für ‚unidentified aerial phenomena‘ verwendet hat. Diese neue Terminologie dehnt das Akronym UAP damit auch auf transmediale Objekte und Objekte unter Wasser aus. Unidentifizierte Phänomene in sämtlichen Domänen, ob also in der Luft, am Boden, Im Wasser oder im Weltraum bedrohen die Sicherheit unseres Personals und unserer Operationen und sie erfordern unsere unmittelbare Aufmerksamkeit.“

Aus Kirkpatricks einführenden Aussagen geht hervor, dass sich das AARO hauptsächlich auf jene UAP-Meldungen konzentriere, die sich in der Nähe militärischer Einrichtungen, Übungsgelände, kritischer Infrastruktur und Orten von besonderer Bedeutung für die nationale Sicherheit ereignen. „Unser Team arbeitet hierzu gemeinsam mit allen Dienststellen, den Geheimdiensten, dem Energieministerium, der NASA, der Flugaufsicht FAA, der Ozeanografiebehörde NOAA und anderen, um so Informationen über UAP zu teilen und die umfangreichen behördenübergreifenden Ressourcen zu nutzten. Besonders die NASA war bislang dabei ein sehr wertvoller Partner. Darüber hinaus arbeiten wir auch mit einer großen Bandbreite von ausgewählten Partnern aus der Wissenschaft, Industrie und der wissenschaftlichen Gemeinschaft sowie mit unseren Verbündeten und Partnern zusammen.“

Anm. GreWi: Deutsche Behörden, deutsche Militär oder Forschungseinrichtungen gehören allerdings nicht zu diesen „Partnern und Verbündeten“ (…GreWi berichtete exklusiv).

Obwohl es gelungen sei, das negative Stigma, das mit UAP-Sichtungen viele Jahre einherging, deutlich zu reduzieren, gebe es auch hier noch weiterhin viel Arbeit. „Das AARO arbeitet hierfür mit den militärischen Abteilungen und dem Generalstab zusammen, um das UAP-Meldeverfahren zu normalisieren, intergieren und auf Mitarbeiter und Mitglieder aller Militärischen Dienste auszuweiten, darunter auch auf Seeleute, Besatzungen von U-Booten und die Weltraum-Kräfte.“

Das AARO-Team sei sich bewusst, dass das öffentliche Interesse an UAP sehr groß sei. Deshalb arbeite man derzeit auch an einem Plan, „regelmäßige Updates und Fortschrittsberichte über unsere Arbeit öffentlich zur Verfügung zu stellen. Während wir stets darum bemüht sind, UAP-bezogene Informationen zu deklassifizieren und diese dann auch so umfangreich wie möglich zu teilen, müssen wir aber natürlich auch darauf achten, dieses Bedürfnis nach Transparenz gegen den Schutz zurecht klassifizierter Informationen, Quellen und Methoden im Interesse der nationalen Sicherheit abzuwägen.“

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Auf die Frage der AP-Journalistin Tara Copp, ob zu den im US-Geheimdienstbericht von 2021 genannten 144 UAP-Vorfällen, seither weitere hinzugekommen seien und wenn ja, wie viele, erklärten Moultrie und Kirkpatrick schlussendlich, dass neuere und ältere Fälle hinzugekommen seien. „Wir wollen dem bald erscheinenden neuen Geheimdienstbericht und dessen Zahlen nicht vorgreifen. Aber es sind (seit 2021) deutlich mehr Fälle hinzugekommen. Einige Hunderte.“

Dr. Sean M. Kirkpatrick Copyright: US Gov.
Dr. Sean M. Kirkpatrick
Copyright: US Gov.

Auf Copps Nachfrage, wie viele dieser Meldungen vielleicht auf modernste Drohnen und Waffensysteme zurückgehen und wie viele weiterhin unerklärt bleiben, erläuterte Kirkpatrick: „Unsere Mechanismen sind natürlich so ausgelegt, das solche Sichtungen aussortiert werden. Wir können diese Dinge recht schnell als das identifizieren, was sie sind.“

Die Frage, ob aus den bisherigen Auswertungen Beweise und Daten hervorgehen, die zeigen, ob einige dieser Anomalien auf Außerirdische zurückgehen, erklärten Moultrie und Kirkpatrick einmal mehr übereinstimmend: „Nein“. Zugleich führte Moultrie dazu aber weiter aus: „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir dazu nichts. (…) Wir haben bislang noch keine derartigen Objekte gesehen, die wir als von außerirdischer Herkunft bezeichnen würden. Aber wir stehen auch erst am Anfang. Sollten wir so etwas einmal sehen, so werden wir uns auch das anschauen, es analysieren und angemessene Schritte einleiten.“

Auf die Nachfrage, ob es stattdessen Fälle gebe, in denen die gemeldeten Objekte oder Phänomene die nationale Sicherheit, eine militärische Einrichtung oder Personal bedroht habe, erklären Moultrie und Kirkpatrick: „Jedes unautorisierte System in unserem Luftraum oder einer unserer Domänen stellt eine potenzielle Bedrohung dar. Deshalb müssen wir sie ja auch untersuchen, um zu verstehen, um was es sich handelt.“

Auf die Frage, ob man auch schon UAP-Berichte aus der Domäne des Weltraums untersucht habe und auch aufklären konnte, erklärte Moultrie Folgendes: „Alles, was im Weltraum passiert und was wir dort registrieren können, fällt leider unter die Kategorie ‚sensible Quellen und Methoden‘, weshalb wir leider vorziehen müssen, darauf in diesem Forum nicht weiter einzugehen.“

Auf die Frage des Journalisten Jeff Schogol, ob man bereits UAP detektiert habe, die eine Form von Technologie aufzeigten, die man sich nicht erklären konnte, antwortete Kirkpatrick Folgendes: “Nun, da gib es Dinge, die interessante Flugdynamiken aufzuzeigen scheinen, wie wir sie aber natürlich vollständig untersuchen und derzeit erforschen. (…) Einige dieser Phänomene könnten auf die Sensorik selbst zurückgeführt werden. Andere scheinen aber Flugeigenschaften der Plattform selbst zu sein. Und bei anderen wiederum könnte es sich um Täuschungen handeln. Hier gibt es viele unterschiedliche Wege, die wir alle untersuchen müssen, um am Ende die Wahrheit zu finden.“

Abschließend stellte Schogol dann folgende Frage: „Ich frage das in aller Ernsthaftigkeit. Sie haben zuvor erklärt, dass sie bislang noch keine Beweise für Phänomene gesehen haben, die Besuche von einem anderen Planeten nahelegen würden. Hat das Verteidigungsministerium aber irgendwelche Belege und Beweise von früheren Vorfällen, darunter vielleicht abgestürzte Raumschiffe, lebendig oder tot geborgenen Besatzungen, Wesen von anderen Planeten oder Dimensionen, die dafür sprechen, dass die USA, das die Erde bereits von einer anderen Lebensform besucht wurden?“

Zunächst antwortete hierauf der Unterstaatssekretär für Geheimdienste und Sicherheit, Ronald S. Moultrie: „(…) Wenn es um Dinge im Besitz der Regierung geht, Inventar, das wir zu sehen bekamen, so kann ich sagen, dass ich noch nichts Derartiges gesehen habe, – nichts, dass einen Alien-Besuch, einen Absturz oder etwas Ähnliches nahelegt. Aber auch hier gilt: Unsere Arbeit hat erst begonnen und das Team um Dr. Kirkpatrick wertet auch solches Inventar aus. Bislang haben wir aber noch nichts gesehen, was Dinge derartiger Natur nahelegen würde.“

Wann die Öffentlichkeit mit der Veröffentlichung des neuen UAP-Berichts der US-Geheimdienste und der AARO rechnen darf, dessen Veröffentlichung eigentlich schon für den 31. Oktober 2022 angesetzt worden war, beantworteten Moultrie und Fitzpatrick ein weiteres Mal nicht genauer. Hierzu erklärten die beiden lediglich Folgendes: „Sehr bald…“

…GreWi wird berichten.

– Das original Transkript des Pentgaon finden Sie HIER




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Recherchequelle: Defense.gov

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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