Washington (USA) – Nachdem der sogenannte „UFO-Whistleblower“ David Grusch von einem seit Jahrzehnten laufenden geheimen US-Programm zur Bergung, Analyse und Nutzung abgestürzter UFOs berichtet und erklärt hatte, er könne sämtliche Hintergrundinformationen dazu in einer geschützten sogenannten „SCIF-Sitzung“ nennen, waren die Erwartungen bezüglich dieser Sitzung groß, wurden jedoch offenbar maßlos enttäuscht.
Bei einer „Sensitive Compartmented Information Facility“ (kurz: SCIF) handelt es sich um Bereiche und Räume, in dem Quellen, Vorgehensweisen und Sensitive Compartmented Information (SCI, „sensible, abgeteilte Informationen“) gelagert, verwendet und erörtert werden können. Ihre Nutzung bedarf einer gesonderten Akkreditierung, um die Sicherheit von geheimen Operationen zu gewährleisten.
Zuvor hatten Mitglieder des erst vor Kurzem gegründeten „UAP Causcus“, einer informellen Gruppe von Mitgliedern des US-Kongresses (Repräsentantenhaus oder Senat), die sich aufgrund gemeinsamer Interessen, politischer Ziele oder Überzeugungen zusammenschließen (…GreWi berichtete), erklärt, man habe zunächst zwei SCIF-Sitzungen zum UAP-Thema allgemein und auch zu Gruschs Aussagen zugesprochen bekommen (…GreWi berichtete).
Während eine weitere SCIF-Sitzung für den 11. November 2023 angesetzt ist, fand die erste am gestrigen 26. Oktober 2023 statt. Kurz nach der Sitzung zeigten sich die teilnehmenden Abgeordneten, darunter vornehmlich die Abgeordneten Burchtett, Luna und Moskowitz, allerdings mehr als enttäuscht vom Verlauf und Ergebnis der Sitzung.
Die republikanische Abgeordnete Anna Paulina Luna erklärte zunächst, man habe „nichts Neues erfahren“ und fasste die Sitzung sogar als „sinnlos“ zusammen. Auf Anfrage berichtete Luna gemeinsam mit Moskowitz, dass sie von den teilnehmenden Pentagon-Beamten lediglich bereits bekannte Allgemeinpositionen erhalten und zudem erklärt bekommen hätten, dass keiner der teilnehmenden Politiker über die notwendigen Geheimhaltungsfreigaben für weitere Informationen verfüge. Über dieses Ergebnis sei man zumindest „frustriert“ wenn nicht sogar „beleidigt“. „Eigentlich sollte der Kongress die Übersicht und Kontrolle über die diese Programme haben, doch zugleich bekamen wir von den Beamten des US-Verteidigungsministeriums erklärt, wir hätten nicht die notwendigen Freigaben. Auf die Nachfrage von Journalisten, ob es andere Abgeordnete mit solchen Freigaben gäbe, erklärte Luna: „Nein. Sie haben uns gesagt, dass kein Abgeordneter Zugang zu diesen Informationen habe. Sie wollten uns auch nicht sagen, wer Zugang hat. Doch genau all dies war eigentlich Sinn und Zweck dieses SCIFs.“
Both @RepLuna & @RepMoskowitz were frustrated by the lack of transparency from the DOD during a closed-door meeting on #UAP. #UFO #UFOtwitter pic.twitter.com/5P4egIYF84
— Jesse Varner (@DCNewsPhotog) October 26, 2023
In einem Interview mit dem “That UFO Podcast” führte auch Tim Burchett seine Enttäuschung über das Ergebnis des ersten UAP-SCIFS aus: „Wir haben es hier mit sehr eingeschränkten Informationen zu tun. Ich denke, die Beamten haben das gesagt, was sie aufgrund ihrer sehr eingeschränkten Informationen wussten.“ Burchett vergleicht die angeblich geheimen UFO-Programme der US-Regierung mit der Geheimhaltung rund um die Entwicklung der Atombombe während des zweiten Weltkrieges: „Damals haben Tausende in Oak Ridge Tennessee an diesem Projekt gearbeitet, aber gerade einmal 12 haben wirklich gewusst, woran sie da arbeiten. (…) Diese Typen sagen schon die Wahrheit, weil sie selbst nicht wirklich mehr wissen. (…) Wir haben aus diesem ersten SCIF aber gelernt und wissen nun, was wir beim nächsten Mal anders machen müssen.“ Auf die Frage, warum Grusch nicht an dem gestrigen SCIF teilgenommen habe, erklärte Burchett, dass Gerüchte darüber, dass Gruschs Teilnahme an deren Finanzierung von Reisekosten gescheitert sein soll, falsch seien: „Seine Teilnahme war nicht geplant. Aber wir versuchen, das beim nächsten SCIF möglich zu machen.“ Burchett zeigt sich zudem sicher, dass es Kräfte gibt, die effektive SCIF-Sitzungen verhindern wollen. „Seit 1947 haben sie uns erzählt, dass diese Dinge nicht existieren. Jetzt sagen sie uns, dass sie existieren, aber jetzt heißt es, dass niemand sagen darf, wo (diese Dinge) aufbewahrt werden. Das ist wie das Schälen einer Zwiebel.“ In nächsten Schritten wolle man die Verantwortlichen der besagten Programme befragen. Hierzu habe er (Burchett) ganz aktuell auch schon mit dem gerade erst neu gewählten Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, gesprochen. Dieser habe ihm seine Unterstützung zur Einrichtung weiterer Ausschüsse in der Sache zugesagt.
Just recorded, hours after todays SCIF, a few minutes with @timburchett on today & potential next steps
This is available on all platforms now#UFO #UAP #Grusch #Alien pic.twitter.com/J8c2D8l7v9
— That UFO Podcast (@ufouapam) October 26, 2023
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