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US-Repräsentanten stimmen für sicheres UFO-Meldesystem

Symbolbild (Illu.). Copyright: A. Müller für grenzwissenschaft-aktuell.de
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Washington (USA) – Es war zunächst nur ein Textentwurf für einen Zusatz zum US-Verteidigungshaushalt für 2023 – Jetzt hat das US-Repräsentantenhaus diesen Entwurf angenommen und so den Weg für ein Meldesystem für Regierungs- und Militärangehörige geschaffen, durch das sie UFO-Sichtungen melden können, ohne dabei Gefahr zu laufen, gegen Verschwiegenheitsklauseln oder andere US-Gesetze zu verstoßen. Das Gesetz verleiht dem US-Kongress zugleich mehr Kontrolle über die UFO-Untersuchungen des Pentagons. Ob es auch zu mehr Transparenz und Veröffentlichungen von UFO-Informationen und Beweisen gegenüber der allgemeinen Öffentlichkeit beiträgt, ist noch unklar.

Wie u.a. Politico.com berichtet, wurde der Zusatztext für den das Gesetz zum US-Verteidigungshaushalt für 2023, dem „National Defense Authorization Act“ (NDAA), über dessen Entwurf Grenzwissenschaft-Aktuell.de bereits vergangene Woche berichtet hatte, am gestrigen Mittwoch parteiübergreifend vom Repräsentantenhaus abgesegnet.

180 nach Inkrafttreten des Gesetzes muss nun ein Meldesystem eingerichtet werden, über das UFO-Zeugen aus US-Regierung und -Militär ihre Erfahrungen, Sichtungen und Informationen an das neu einzurichtende UFO-Untersuchungsbüro des Verteidigungsministeriums melden können, ohne dabei an bisherige Verschwiegenheits- und Geheimhaltungsvorgaben gebunden zu sein oder diesen zuwiderhandeln zu müssen. Ganz konkret benennt der Gesetzestext auch den Wunsch, dass entsprechende Informanten auch Informationen über bisherige geheime UFO-Untersuchungsprogramme und Erkenntnisse berichten sollen.

– Ein ausführlichen GreWi-Artikel über den Textentwurf finden Sie HIER

Der Gesetzesentwurf selbst stammt von dem republikanischen Abgeordneten Mike Gallagher, der seit 2017 den Bundesstaat Wisconsin im US-Repräsentantenhaus vertritt und durch seine intensiven und einzelfallbezogenen Fragen in der jüngsten UFO-Anhörung vor dem US-Kongress bekannt wurde; und dem Demokraten Ruben Gallego. Auch Letzterer dürfte unter UFO-Interessierten mittlerweile kein Unbekannter mehr sein: Der Vertreter des siebten Wahlbezirks in Arizona war gemeinsam unter anderem mit der demokratischen US-Senatorin Kirsten Gillibrand und dem republikanischen Senator Marco Rubio für die im Verteidigungsbudget für 2022 übernommenen Gesetzestextzusätze und damit verbundenen Anforderungen an die UFO-Untersuchungen des Pentagons mitverantwortlich (…GreWi berichtete).

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Bei ihren Bemühungen um das sichere UFO-Meldesystem berufen sich die beiden Politiker vornehmlich auf Fragen zur nationalen Sicherheit beziehen und erklären, das Hauptanliegen des Gesetzes sei es, „…das Militär und die Geheimdienste mit den bestmöglichen Informationen, Kapital und wissenschaftlichen Ressourcen auszustatten, um so Feinde zu besiegen und die militärische und technologische Überlegenheit der USA aufrechtzuerhalten.“

Zugleich strebe er aber auch eine Stärkung der Befugnisse und Kontrolle über die kommenden UFO-Untersuchungen durch den US-Kongress an, wenn dieser in die Lage versetzt werden soll, „Fakten zu sammeln, um so die Herkunft und potenziell bedrohliche Natur jener Dinge zu beweisen oder auch zu widerlegen, die an unseren Himmeln fliegen“, so Gallagher gegenüber Politico und fügt hinzu: „Ich glaube, dass einige Personen daran gehindert werden, dem Kongress gegenüber umfänglich transparent zu berichten, weil sie an Verschwiegenheitsvereinbarungen gebunden sind.“ Das neue Gesetz solle nun den Weg dafür freimachen, dieses technische Hindernis für Informationen auszuräumen.

Die „Informationsfreiheits-Amnestie“, wie sie im neuen Gesetz dargelegt wird, betreffe Informationen über „jegliche Ereignisse mit Bezug zu unidentifizierten Phänomenen im Luftraum (unidentified aerial phenomnea)“, sowie „jegliche Regierungsaktivitäten oder Programme mit Bezug zu diesen UAP. Weiterhin ausgenommen seien Vorfälle, in denen es sich um streng geheime US-Projekte handelt.

Zusatz: Aus dem Politico-Artikel geht auch eine relativ neue Information über den ehemaligen Leiter des einst geheimen UFO-Untersuchungsprogramms des Pentagons „AATIP“, Luis Elizondo hervor. Dieser sei, so heißt es in dem Artikel, mittlerweile „Berater des U.S. Space Commands zu UAP.“ Elizondo sei zudem „von Kongressmitgliedern darüber gebrieft worden, dass auch der US-Senat Pläne für eine ähnliche „UFO-Amnestie“ anstrebe, berichtete das Magazin abschließend.

Das United States Space Command (USSPACECOM) ist ein einheitliches Kombattanten-Kommando des US-Verteidigungsministeriums – nicht zu verwechseln mit der von Donald Trump eingesetzten „US Space Force“. Das „USSPACECOM“ wurde 1985 gegründet, um die Nutzung des Weltraums durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten zu koordinieren.

Die Behauptung, Elizondo sei „UAP-Berater des USSPACECOM“ konnte bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung von GreWi nicht weiterführend verifiziert werden. Zumindest auf der Internetseite des USSPACECOM wird Elizondo nirgends namentlich genannt.




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Recherchequellen: Politico.com, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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