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US-UFO-Behörde veröffentlicht Abschlussbericht zum „Go Fast“-Video

Titelbild des neuen AARO-Berichts zum darin erklärten „Go Fast“-Video (Standbild r.).Quelle: aaro.mil
Titelbild des neuen AARO-Berichts zum darin erklärten „Go Fast“-Video (Standbild r.).
Quelle: aaro.mil

Washington (USA) – Die UFO-Untersuchungsbehörde „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) des US-Verteidigungsministeriums hat einen abschließenden Bericht zur Analyse des bekannten und sogenannten „Go Fast“-Videos veröffentlicht und kommt darin zu dem Schluss, dass das Objekt keine anomalen Flugmerkmale aufzeigt.

Erstmals 2018 veröffentlicht (…GreWi berichte) zeigt das Video den Mitschnitt der Aufzeichnungen eines an Bord einer F/A-18 Super Hornet der US Navy installierten AN/ASQ-228 ATFLIR-Systems, aufgenommen im Januar 2015 vor der Küste Floridas. Das Video zeigt ein kleines, sich schnell bewegendes Objekt , das sehr schnell knapp über der Meeresoberfläche zu fliegen scheint und erst mit etwas Mühe von dem Piloten mit dem System getrackt werden kann – einen Erfolg, den der Pilot und sich damit selbst hörbar feiert.

Gemeinsam mit den ebenfalls zuvor geleakten Navy-Videos „Flir-1“ und “Gimbal” das Video 2020 dann auch offiziell vom US-Verteidigungsministerium veröffentlicht und als tatsächliche Aufnahmen von Navy-Piloten authentifiziert (…GreWi berichtete)

Hinzu attestierte das Pentagon bislang, dass man für das Objekt und seine Eigenschaften keine rationale Erklärung habe und das Video deshalb auch als „unidentifiziert“ gelte.

Der auf den 6. Februar 2025 datierte Abschlussbericht enthält nun eine detaillierte Bewertung des Videos und des damit erfassten unbekannten Objekts.

Laut dem neuen AARO-Bericht befand sich das Objekt nicht – wie ursprünglich vermutet – dicht über der Wasseroberfläche, sondern auf einer Höhe von etwa 13.000 Fuß (ca. 4.000 m). Entsprechend schätzt der Bericht die Geschwindigkeit des Objekts – abhängig von den Windverhältnissen – auf lediglich etwa 5 bis 92 mp/h (ca. 8 bis 148 km/h). Dazu stellt das AARO fest, dass sich das Objekt „mit dem Wind bewegte“ und keine Anzeichen für Antrieb oder Manövrierfähigkeit zeigte, die auf ein außergewöhnliches Phänomen hindeuten würden.

„AARO bewertet mit hoher Sicherheit, dass das Objekt sich nicht mit anomaler Geschwindigkeit bewegte“, heißt es im Bericht. „Die scheinbar hohe Geschwindigkeit des Objekts ist auf den Bewegungsparallaxen-Effekt zurückzuführen – eine optische Täuschung, die dazu führt, dass ein stationäres oder langsam bewegendes Objekt aus einer bewegten Perspektive viel schneller erscheint, als es tatsächlich ist.“

AARO-Schaubild zum Bewegungsparallaxeneffekt im „Go Fast“-Video (Illu.).Quelle: aaro.mil
AARO-Schaubild zum Bewegungsparallaxeneffekt im „Go Fast“-Video (Illu.).
Quelle: aaro.mil

Der Bewegungsparallaxen-Effekt ist ein bekanntes Wahrnehmungsphänomen, das häufig zu Fehldeutungen von Luftaufnahmen führt, insbesondere wenn sie von schnell fliegenden Militärflugzeugen gemacht werden. Die AARO-Analyse berücksichtigte historische Winddaten vom Zeitpunkt und Ort der Begegnung und zeigte, dass in 13.000 Fuß Höhe Winde mit etwa 69 mph (111 km/h) aus westlicher Richtung wehten. Die Bewertung ergab, dass die Geschwindigkeit des Objekts, wenn man den Windeinfluss berücksichtigt, mit der eines kleinen Flugobjekts wie etwa eines Ballons oder einer Drohne übereinstimmt.

Zugleich thematisiert AARO aber auch Einschränkungen bei den verfügbaren Daten und merkt an, dass die Analyse auf einer komprimierten Version des Videos basiere, da die Originaldatei und Metadaten „verloren gegangen“ seien. Ohne vollständige Flugdaten der F/A-18F habe man verschiedene mögliche Flugzeugausrichtungen in die Berechnungen einbeziehen müssen. Trotz dieser Einschränkungen bleibt die Behörde zuversichtlich in ihrer Einschätzung, dass das Objekt keine außergewöhnlichen Flugeigenschaften aufwies.

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Schon zuvor hatten nicht nur UFO-Skeptiker vermutet, dass es sich um ein vom Bewegungsparallaxen-Effekt falsch dargestelltes, konventionelles Objekt handele. Auch der neue AARO-Direktor Dr. Jon Kosloski, erklärte während seiner einführenden Anhörung vor dem US-Kongress im November 2024, dass das Objekt im „Go Fast“-Video nicht so nah an der Wasseroberfläche war, wie es erschien (…GreWi berichtete). „Durch eine sorgfältige geospatiale Analyse und unter Anwendung von Trigonometrie bewerten wir mit hoher Sicherheit, dass sich das Objekt nicht nahe der Wasseroberfläche, sondern in etwa 13.000 Fuß Höhe befand.“ Auch Kosloski führte die außergewöhnliche Erscheinung des Objekts auf den Parallaxeneffekt zurück und beschrieb diesen als „eine scheinbare Verschiebung der Position eines Objekts, wenn es aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird.“

– Den vollständigen AARO-Bericht zum „Go Fast“-Video finden Sie HIER

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Recherchequelle: AARO, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuel.de

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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