US-Verteidigungsministerium stellt neue UFO-Spezialeinheit zusammen

Symbolbild: US-Pentagon. Copyright: US Air Force
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Symbolbild: US-Pentagon. Copyright: US Air Force

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Washington (USA) – Viel wurde in den vergangenen Wochen über die neuen Untersuchungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene durch das US-Verteidigungsministerium und der Geheimdienste berichtet und spekuliert. Aus einem aktuellen Statement des Pentagon geht nun hervor, dass derzeit eine neue „Task Force“ zur Untersuchung entsprechender Ereignisse zusammengestellt wird.

Auf eine aktuelle Anfrage der US-Magazins „Popular Mechanics“ erklärte die Pentagon-Sprecherin Susan Gough folgendes:

„Wie wir schon zuvor erklärt haben, nehmen das Verteidigungsministerium und alle militärischen Abteilungen jegliche in unsere Trainingsgebiete und ausgewiesenen Lufträume eindringenden Fluggeräte sehr ernst und untersuchen jeden einzelnen Bericht. Das beinhaltet auch Untersuchungen von Vorfällen des Eindringens von Objekten, die zunächst als “unidentifizierte Phänomene im Luftraum” (“Unidentified Aerial Phenomena, UAP) beschrieben wurden, wenn der Beobachter nicht unmittelbar in der Lage ist das, was er oder sie beobachtet haben, zu identifizieren.

Sorgfältige Untersuchungen jeglichen Eindringens in unsere Trainings- und Lufträume beinhalten oft auch Einschätzungen verschiedener Abteilungen des Verteidigungsministeriums und – wenn passend – auch Konsultationen mit anderen US-Ministerien und Behörden. Die Sicherheit unseres Personals und die unserer Operationen sind von herausragendem Interesse. Zu den Voraussetzungen zum Schutz unseres Personals und der Operationssicherheit gehört auch, dass wir keine Informationen veröffentlichen, die für unsere Gegner nützlich sein könnten. Deshalb diskutiert das Verteidigungsministerium auch keine Details entsprechender Sichtungen oder den Untersuchungen zu Einbrüchen in unsere Lufträume öffentlich – auch nicht jene durch (Objekte), die zunächst als UAP bezeichnet wurden.

Was die (bereits zuvor erwähnte) „Task Force“ (Einsatzgruppe) anbetrifft, so kann ich sagen, dass das Verteidigungsministerium eine solche Task Force zusammenstellt, die Wissen und Erkenntnisse über die Natur und Herkünfte der (beobachteten) UAPs, als auch über ihrer Operationen, Fähigkeiten, Leistungsfähigkeit und/oder Signaturen erlangen soll. Die Mission dieser Einsatzgruppe wird sein, nicht-traditionelle Fluggeräte/UAPs zu orten, zu analysieren, katalogisieren und (die Daten) zusammenzufügen, wenn diese eine operative Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen und um strategische Überraschungen zu vermeiden.“

Tatsächlich hatte schon zuvor der ehemalige Leiter des 2012 offiziell eingestellten UFO-Forschungsprogramms des Pentagon mit der Bezeichnung „Advanced Aerospace Threat Identification Program“ (AATIP), Luis Elizondo, erklärt, das Programm sei inoffiziell weitergeführt worden. Auch Navy- und Pentagonsprecher hatten in der Folge der Enthüllung von AATIP durch die „New York Times“ (2017, …GreWi berichtete) wiederholt auch von bis heute andauernden Untersuchungen von UFO-Sichtungen ihrer Piloten gesprochen, wobei in jüngster Zeit immer wieder auch von einer speziellen „Task Force“ die Rede war (…GreWi berichtete).

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Nicht zuletzt bewilligte der Senats-Geheimdienstausschuss in seinem jüngsten Genehmigungsgesetz für den Geheimdienst-Haushalt für 2021 auch einen Etat für die „Unidentified Aerial Phenomenon Task Force“ – eine Einsatztruppe zur Untersuchung von „unidentifizierten Phänomenen im Luftraum“ (…GreWi berichtete).

Aus den bisherigen Aussagen geht also nur unklar hervor, ob es eine solche „UFO Task Force“ schon gab, immer noch gibt oder ob diese noch eingerichtet werden soll. Auch die neusten Ausführungen der Pentagon-Sprecherin Susan Gough bringen hier nur bedingt Klärung: Wie es scheint, arbeitet das Pentagon derzeit zumindest an einer Neuaufstellung und Konkretisierung der Aufgaben einer solchen Spezialeinheit (s. Zitat oben). Ob und wie transparent die Ergebnisse der Untersuchungen dieser „Task Force“ dann auch mit der Öffentlichkeit kommuniziert werden, bleibt abzuwarten. Doch schon die aktuelle Aussage Goughs schränkt dies stark ein, wenn es um Risiken für die nationale Sicherheit geht.

Immerhin: Der Geheimdienstausschuss des Senats hat von den Militärs und Geheimdiensten bis Ende des Jahres einen Statusbericht in Sachen UFOs angefordert. Und zumindest dieser soll „nicht klassifiziert“ werden (…GreWi berichtete).




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Quellen: US Pentagon, Popular Mechanics

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