Verhindern Eismonde unseren Kontakt mit Außerirdischen im Sonnensystem?
Echtfarbversion einer Cassini-Aufnahme der Wassereisfontänen am Südpol des Saturnmondes Enceladus.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/SSI/Kevin M. Gill
Boulder (USA) – Warum haben wir bislang noch keine Beweise für außerirdische Zivilisationen gefunden, obwohl sie alleine schon rein statistisch existieren sollten? Diese Frage treibt SETI-Astronomen, die nach außerirdischen Signalen suchen schon lange um. Ein US-Astronom hat nun eine neue mögliche Antwort auf dieses sogenannte Fermi-Paradoxon vorgeschlagen und macht die Eispanzer der Monde wie etwa Europa und Enceladus um Jupiter und Saturn und sogar des fernen Pluto für das bisherige „Schweigen im All“ verantwortlich.
Nachdem unter den Eiskrusten zahlreicher Monde in unserem Sonnensystem nicht nur ausgedehnte Wasserozeane, sondern in einigen davon auch organische Komponenten und hydrothermale Aktivität nachgewiesen werden konnten, gelten Eismonde wie Europa oder Enceladus als hoffnungsvollste Kandidaten für die Suche nach außerirdischem Leben im Sonnensystem.
Doch während die meisten Astrobiologen in diesen von kilometerdicken Eispanzern bedeckten Ozeanen – wenn überhaupt – nur vergleichsweise einfaches Leben erwarten, geht Alan Stern vom Southwest Research Institute (SwRI) einen Schritt weiter.
Auf dem diesjährigen Treffen der „American Astronomy Society Division for Planetary Sciences“ in Provo erläuterte Stern, dass Leben in den Ozeanen unter den Eispanzern der Monde alle notwendigen Zutaten habe, damit es sich auch zu höherem Leben und sogar Intelligenz entwickelt haben könnte.
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Tief unter den mächtigen Eispanzern verborgen, könnten diese Zivilisationen keine Ahnung vom Sonnensystem jenseits ihrer Ozeane – oder, wenn doch – vielleicht nicht die Möglichkeit haben, diese Eishüllen zu durchdringen und sich so (uns) mitzuteilen.
„Sollten sich Organismen in diesen Ozeanen also zu intelligenten Wesen entwickelt haben, so könnte es sein, dass sie den Nachthimmel weitaus weniger gut kennen als wir“, wird Stern vom Wissenschaftsjournal „Science“ zitiert und führt weiter aus: „Ihr ‚Raumfahrtprogramm‘ bestünde vielleicht einfach nur daraus, ihre gefrorene Oberfläche zu durchdringen.“
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