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Leben aus dem All: Astrophysiker finden Verteilungsmuster des Lebens bei Panspermie

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Künstlerische Darstellung kosmischer Oasen des Lebens in unserer Milchstraße (grüne Blasen), wie sie als Folge von Panspermie zu erwarten wären.

Copyright: NASA/JPL/R. Hurt

Cambridge (USA) – Als „Panspermie“ bezeichnet man jene Theorie, nach der das Leben selbst außerirdischen Ursprungs ist und durch Kometen, Asteroiden und Meteoriten im All und von Planet zu Planet verteilt wird. US-Astrophysiker haben nun ein charakteristisches Muster ausfindig gemacht, nachdem sich diese „Saat des Lebens“ im Universum verteilen würde.

Bislang kennen wir nur ein Beispiel für einen Planeten, der Leben hervorgebracht hat: Unsere Erde. Doch schon mit Hilfe der nächsten Generation von Teleskopen sollte es möglich werden, Anzeichen von Leben auf Planeten um ferne Sterne – so vorhanden – zu entdecken und nachzuweisen. Sollte dann also außerirdisches Leben gefunden werden, würden sich mit einem Male völlig neue Fragen stellen. Beispielsweise jene danach, ob dieses außerirdische Leben spontan entstand oder ob es – und damit vielleicht auch das irdische Leben – selbst nur ein Ableger anderen Lebens ist. Sollte das Leben seinen Ursprung also vor langer Zeit irgendwo in den Weiten des Alls gehabt haben, wie könnten wir dies herausfinden?

Astrophysiker um Henry W. Lin und Abraham (Avi) Loeb vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics zeigen nun in einer vorab auf „ArXiv.org“ und  im Fachjournal „Astrophysical Journal Letters“ veröffentlichten Studie, dass das Leben – sollte es sich tatsächlich durch Panspermie verbreitet haben – es dies wahrscheinlich in einem charakteristischen und somit auch für uns als solches erkennbaren Muster tun würde.

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„In unserer Theorie sammeln sich regelrechte Gruppen des Lebens wie Blasen in einem Topf kochenden Wassers“, erläutert Lin. „Sie entstehen, wachsen und überlappen sich genau wie diese.“

Laut den Forschern gibt es grundsätzlich zwei Wege, wie das Leben sich ausgehend von seinem einstigen Heimatstern in andere Systeme ausbreiten kann: „Zum einen könnte es sich mittels natürlicher Prozesse wie dem gravitativen herausschleudern von Kometen und Asteroiden aus dem Heimatsystem tun. Zum anderen könnte sich intelligentes Leben, von selbst durch interstellare Raumfahrt aus- und verbreiten.“

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Durch Panspermie würde sich das Leben (wie links) anhand von sich überlagernden blauen Dreiecken und in Ansammlungen ausbreiten und nach uns nach das die lebensfreundlichen Planeten im Universum ausfüllen. Im Szenario ohne Panspermi kommt es zwar auch zur Entstehung von Leben (rechts), dieses kann sich jedoch nicht ausbreiten.

Copyright/Quelle: Loeb u. Lin / ArXiv.org

Während die Studie nicht danach fragt, „wie“ es zu Panspermie kommen kann, stellt sie lediglich die Frage danach, ob wir diesen Vorgang als solchen erkennen könnten. Für die Forscher ist die Antwort ein klares „Ja“.

In demModell der Astrophysiker breitet sich die „Saat des Lebens“ von einem belebten Planeten in alle Richtungen aus. Dort wo es in einem benachbarten Planetensystem auf einen weiteren lebensfreundlichen Planeten trifft, kann es wieder Wurzeln schlagen usw. „Mit der Zeit wäre das Ergebnis dieses Prozesses eine ganze Reihe von belebten Oasen innerhalb der galaktischen Landschaft“, so die Forscher.

„Das Leben würde sich von seinem Heimatstern ausgehend in einem Muster ausbreiten, das mit dem Ausbreitungsmuster bei einer Epidmie vergleichbar ist“, erläutert Loeb. „Unsere Milchstraße würde also sozusagen mit Oasen des Lebens regelrecht infiziert werden.“

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Ausbreitung einer von Honk-Kong ausgehenden Seuche, dargestellt als Funktion der effektiven Distanz. (Nicht Teil der Panspemie-Studie!)


Copyright: Dirk Brockmann/Humboldt Universität

Sollten wir also zukünftig Anzeichen für Leben in den Atmosphären gleich mehrerer ferner Welten entdecken, so wäre ein nächster Schritt, in der Verteilung dieser Welten nach einem Muster zu suchen. „Im Idealfall befände sich unsere Erde am Rand einer der skizzierten Lebensblasen, da sich auf diese Weise benachbarte belebte Welten in einer Hälfte des Himmels befänden, während die andere Himmelshälfte geradezu ‚leblos‘ wäre.

Zum Thema

Lin und Loeb geben jedoch zugleich zu bedenken, dass ein Muster nur dann auch erkannt werden könnte, wenn sich das Leben mittels Panspermie relativ schnell im Universum verteilt: „Da sich die Sterne in der Milchstraße voneinander entfernen, sind Sterne, die derzeit noch Nachbarn sind in einigen Millionen Jahren schon sehr viel weiter voneinander entfernt. Um beim Blasenbild zu bleiben: Diese Auseinanderbewegung  würde die Blasen regelrecht verwischen.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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