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Warum der moderne Mensch aus Afrika kommt

Die durchschnittlichen Routen damaliger Wanderbewegungen begannen laut Computerberechnungen in Afrika. Arktische Regionen, Berge und Wüsten wurden in der Simulation als „unbesiedelt“ gewertet und nicht berücksichtigt. Copyright: Paul Bons, PLos One 2019
Die durchschnittlichen Routen damaliger Wanderbewegungen begannen laut Computerberechnungen in Afrika. Arktische Regionen, Berge und Wüsten wurden in der Simulation als „unbesiedelt“ gewertet und nicht berücksichtigt. Copyright: Paul Bons, PLos One 2019

Tübingen (Deutschland) – Mit Hilfe von Computersimulationen haben Wissenschaftler die statistische Wahrscheinlichkeit von Wanderbewegungen wie der des Homo sapiens berechnet und zeigen damit, warum der Ursprung in Afrika lag und warum sich Homo sapiens gegen Arten wie den Neandertaler oder den Denisova-Mensch durchsetzen konnte.

Wie das Team um Professor Paul Bons von der Universität Tübingen aktuell im Fachjournal „PLoS One“ (DOI: 10.1371/journal.pone.0201998) berichtet, sei zwar bereits wissenschaftlich gesichert, dass die Wiege der Menschheit liegt in Afrika lag und der anatomisch moderne Mensch von hier aus die Welt besiedelte. Allerdings war bislang noch unklar, warum der Ursprung in Afrika lag und warum sich Homo sapiens gegen Arten wie den Neandertaler oder den Denisova-Mensch durchsetzen konnte.

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Wie die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen berichten, liegen die Ursachen weniger in zuvor oft angeführten Umweltfaktoren, als vielmehr in zufälligen Prozessen. Zu diesem Schluss kommen die Forscher anhand der Simulation evolutionärer Prozesse und Wanderungsbewegungen. Hierzu hatte das Team Computersimulationen durchgespielt, um die Muster grundlegender Evolutionsprozesse zu untersuchen: „Dazu gehören die allmähliche Verbreitung genetischer Veränderungen und die menschliche Neigung, sich bei der Partnerwahl eher mit ähnlichen Partnern fortzupflanzen. Zudem tendieren Menschen dazu, ihren Lebensraum zu erweitern und dabei in das Territorium benachbarter Gruppen vorzudringen. Auch wiederholte Simulationen dieser Parameter zeigten, dass schon solch grundlegende evolutionäre Gesetzmäßigkeiten zu Wanderbewegungen führen könnten.“

Hinzu errechneten die Wissenschaftler den statistisch gesehen wahrscheinlichsten Ausgangspunkt einer Wanderbewegung in der größten zusammenhängenden besiedelten FlächeD „Dies war während der Eiszeit im Mittelpleistozän (vor mehr als 126 000 Jahren) der afrikanische Kontinent“, so Bons und führt dazu weiter aus: „Andere Kontinente wiesen kleinere und weniger kompakte Flächen auf, die beispielsweise durch Berge und Küstenlinien unterbrochen wurden. Demzufolge war Afrika der wahrscheinlichste Ausgangspunkt für unsere Spezies, und deshalb gehen die Wanderrouten dieser Zeit überwiegend von Zentralafrika aus.“

Im Gegensatz zu vielen früheren Studien wurden aktuell äußere Faktoren, wie beispielsweise Veränderungen des Klimas, wurden in der Studie bewusst außen vor gelassen, um so zu zeigen, dass diese nicht zwingend die Verbreitung des modernen Menschen erklären ‒ auch wenn sie den Verlauf möglicherweise beeinflusst haben. Bons hierzu: „Migration tritt immer wieder auf, ohne notwendigerweise von Umweltfaktoren abhängig zu sein“, erklärt Bons.

„Jeder großen Wanderbewegung gehen viele kleine voraus ‒ und dies konnte dazu führen, dass sich eine Menschenart weltweit verbreitete.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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