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Webb-Weltraumteleskop nimmt Asteroiden „2024 YR4“ ins Visier

Aufnahme des Asteroiden „2024 YR4“ mit dem Very Large Telscope der ESA.Copyright/Quelle: ESO/O. Hainaut et al.
Aufnahme des Asteroiden „2024 YR4“ mit dem Very Large Telscope der ESA.
Copyright/Quelle: ESO/O. Hainaut et al.

Darmstadt (Deutschland) – Der erst am 27. Dezember 2024 entdeckte der bis zu 90 Meter durchmessende Asteroid 2024 YR4 hat eine nur 98-prozentige Chance, die Erde am 22. Dezember 2032 zu verfehlen. Um seine Bahn präziser zu berechnen, setzen NASA, ESA nun das James-Webb-Weltraumteleskop ein.

Der Asteroid „2024 YR4“ wurde am 27. Dezember 2024 entdeckt. Stand 10. Februar 2025 besteht eine etwa 98-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass er am 22. Dezember 2032 sicher an der Erde vorbeizieht (…GreWi berichtete). Allerdings: Zuletzt haben neue Beobachtungsdaten die ursprünglich errechnete Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit der Erde von 1,2 Prozent auf 2,3 Prozent angehoben.

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Asteroid im Visier

Derzeit arbeiten Astronomen und Astronominnen weltweit daran, die Unsicherheiten bezüglich seiner Umlaufbahn zu verringern und hoffentlich jegliches Kollisionsrisiko auszuschließen. „Allerdings wird der Asteroid in wenigen Monaten außer Sichtweite der irdischen Teleskope geraten, sodass eine geringe Unsicherheit über einen möglichen Einschlag bestehen bleiben könnte, bis er im Jahr 2028 wieder sichtbar wird“, erläutert der Blog der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA).

Weiterhin erläutert die ESA, dass die Wahrscheinlichkeit eines Einschlages äußerst gering ist. Zudem sei der Asteroid ist so klein, dass ein möglicher Einschlag nur lokale Auswirkungen hätte. Dennoch sei „die Situation bedeutend genug, um die globale Planetenschutzgemeinschaft auf den Plan zu rufen“.

Hierzu nutzen Astronomen weltweit leistungsstarke Teleskope, um die Umlaufbahn des Asteroiden so genau wie möglich zu bestimmen. Doch selbst wenn wir genau wissen, ob der Asteroid die Erde treffen könnte, sagt uns das noch nichts über die möglichen Folgen eines Einschlags.

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Bisherige Beobachtungsdaten noch ungenügend

„Um das potenzielle Risiko von Asteroid 2024 YR4 genau zu bewerten, benötigen wir eine präzisere Schätzung seiner Größe. Die derzeitige Schätzung liegt zwischen 40 und 90 Metern – eine Spanne, die sich seit der Entdeckung im Dezember 2024 trotz zahlreicher Folgebeobachtungen kaum verändert hat.“

Grafische Darstellung der Umlaufbahn des Asteroiden „2024 YR4“.Copyright: Phoenix7777 (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0
Grafische Darstellung der Umlaufbahn des Asteroiden „2024 YR4“.
Copyright: Phoenix7777 (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0

Der Grund dafür ist, dass Astronomen den Asteroiden derzeit nur anhand des sichtbaren Lichts untersuchen können, das er von der Sonne reflektiert. Generell gilt: Je heller ein Asteroid erscheint, desto größer könnte er sein. Allerdings hängt diese Beziehung stark von der Reflexionsfähigkeit (Albedo) seiner Oberfläche ab. So könnte 2024 YR4 entweder 40 Meter groß und sehr reflektiv oder 90 Meter groß und wenig reflektiv sein.

„Eine präzisere Größenbestimmung ist von entscheidender Bedeutung: Das Gefahrenpotenzial eines 40 Meter großen Asteroiden unterscheidet sich erheblich von dem eines 90 Meter großen Asteroiden“, so die ESA.

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Infrarotbeobachtungen mit James-Webb

Im Gegensatz dazu kann das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) die Infrarotstrahlung (Wärme) des Asteroiden messen, anstatt sich nur auf reflektiertes sichtbares Licht zu verlassen. „Infrarotbeobachtungen ermöglichen eine viel genauere Schätzung der tatsächlichen Größe des Asteroiden, wie in einem kürzlich in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichten Artikel erläutert wurde, der von Mitgliedern des ESA-Planetenschutzbüros mitverfasst wurde.“

Mit dem MIRI-Instrument von Webb wollen die Astronomen schon Anfang März nun präzisere Messungen der Asteroiden-Größe durchzuführen – genau dann also, wenn der Asteroid für Webb sichtbar und am hellsten ist. Diese Daten werden von ESA, NASA und anderen Organisationen genutzt, um das Risiko fundierter einzuschätzen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Beobachtungen mit Webbs NIRCam-Instrument werden die MIRI-Daten ergänzen, indem sie zusätzliche Positionsmessungen des Asteroiden liefern, sobald er sich außerhalb der Reichweite erdgebundener Teleskope befindet.

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Eine zweite Beobachtungsrunde folgt im Mai. Mit diesen späteren Beobachtungen soll untersucht werden, wie sich die Temperatur des Asteroiden verändert, wenn er sich weiter von der Sonne entfernt, sowie die letzten Bahndaten erfasst werden, bevor er bis 2028 außer Sichtweite gerät.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
2032: Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde – Was wir bislang wissen 3. Februar 2025

Recherchequelle: ESA

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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