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Weltraumteleskop Hubble vermisst erdnächsten erdgroßen Exoplaneten

Künstlerische Darstellung des bekannten Planetensystems um den nur 22 Lichtahre entfernten Zwergstern „LTT 1445A“, der selbst Teil eines Dreifachsternsystems ist (Illu.).Copyright: NASA, ESA, L. Hustak (STScI)
Künstlerische Darstellung des bekannten Planetensystems um den nur 22 Lichtahre entfernten Zwergstern „LTT 1445A“, der selbst Teil eines Dreifachsternsystems ist (Illu.).
Copyright: NASA, ESA, L. Hustak (STScI)

Cambrigde (USA) – Gerade einmal 22 Lichtjahre von uns entfernt, umkreist ein Planet seinen Stern, der fast genau so groß ist wie unsere Erde. Dies bestätigen nun neue Vermessungen mithilfe des Weltraumteleskops Hubble.

Erstmals 2022 vom Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) der NASA entdeckt, handelt es sich bei „LTT 1445Ac“ um einen der wenigen uns nahen erdgroßen Exoplaneten, die ihren Stern derart umkreisen, dass dieser immer dann von der Erde aus beobachtet werden kann, wenn er vor der „Sonnenscheibe“ seines Sterns, in einem sogenannten Transit vorbeizieht.

Da TESS nicht über die erforderliche optische Auflösung verfügt, war die Geometrie der Umlaufbahn des Planeten relativ zu seinem Stern, wie sie von der Erde aus beobachtet werden kann, bislang jedoch unsicher. Aus diesem Grund handelte es sich bei den bislang mit TESS beobachteten Transits des Planeten um sogenannte „Grazing Transits“– es könnte also sein, dass der Planet nur einen kleinen Teil des Sternscheibendurchmessers überstreift. In der Folge würde sich aus den TESS-Beobachtungen nur eine ungenaue Untergrenze des Durchmessers des Planeten ergeben. Die genaue Größe könnte also nicht gemessen werden.

Schaubild unterschiedlicher Transit-Möglichkeiten (Illu.).Copyright: NASA, ESA, E. Wheatley (STScI)
Schaubild unterschiedlicher Transit-Möglichkeiten (Illu.).
Copyright: NASA, ESA, E. Wheatley (STScI)

Statt mit TESS konnte der genaue Durchmesser von „LTT 1445Ac“ nun aber doch mit dem Weltraumteleskop Hubble bestimmt werden. Wie Emily Pass vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics aktuell berichtet, zeigen die Hubble-Beobachtungen nun, dass der Planet doch einen normalen Transit über die gesamte Scheibe des Sterns vollführt. Aus diesen Daten ergibt sich nun der wahre Durchmesser des Planeten von gerade einmal dem 1,07-fachen der Erddurchmessers.

„Dies bedeutet, dass der Planet eine felsige Welt wie die Erde ist, mit ungefähr der gleichen Oberflächengravitation. Bei einer Oberflächentemperatur von etwa 260 Grad Celsius ist es jedoch zu heiß für Leben, wie wir es kennen“, so die Pressemitteilung der Hubble-Mission, an der sowohl die US-raumfahrtbehörde NASA, als auch die europäische ESA und die kanadisch CSA beteiligt sind.

Der Planet umkreist den Stern LTT 1445A, der Teil eines Dreifachsystems aus drei roten Zwergsternen ist, das sich 22 Lichtjahre entfernt im Sternbild Eridanus befindet. Der Stern hat mindestens zwei weitere Planeten, die beide größer sind als LTT 1445Ac. Ein enges Paar aus zwei anderen Zwergsternen, LTT 1445B und C, liegt etwa 4,7 Milliarden Kilometer von LTT 1445A entfernt. Die Ausrichtung der drei Sterne und die Kantenbahn des Paares BC legen nahe, dass alles im System koplanar ist (also auf einer Ausrichtungsebene leigt), einschließlich der bekannten Planeten.

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„Transitierende Planeten sind aufregend, da wir ihre Atmosphären durch Spektroskopie charakterisieren können, nicht nur mit Hubble, sondern auch mit dem Weltraumteleskop James Webb(JWST). Unsere neue Vermessung ist wichtig, weil sie uns sagt, dass dies wahrscheinlich ein sehr naher erdähnlicher Planet ist“, so Pass abschließend. „Hubble bleibt also weiterhin eine Schlüsselkomponente bei der Charakterisierung von Exoplaneten“, fügte Professorin Laura Kreidberg vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg hinzu (die nicht an dieser Studie beteiligt war). „Es gibt nur wenige erdähnliche Planeten, die nahe genug sind, um etwas über ihre Atmosphären zu erfahren – mit nur 22 Lichtjahren Entfernung ist LTT 1445Ac galaktisch gesehen direkt nebenan, daher ist er einer der besten Planeten am Himmel, um weiter zu forschen und etwas über seine atmosphärischen Eigenschaften zu erfahren.“




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Recherchequelle: ESA-Hubble.org

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Andreas Müller
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