Sonnennachbar: Weltraumteleskop soll Planeten um Alpha-Centauri suchen
Diese künstlerische Darstellung zeigt einen Planeten, der den Stern Alpha Centauri B umläuft (Illu.).
Copyright: ESO/L. Calçada/Nick Risinger (skysurvey.org)
Moffet Field (USA) – 2012 meldeten Astronomen die Entdeckung eines erdartigen Planeten um den kleineren der beiden Sterne des von unserer Sonne nur 4,3 Lichtjahre entfernten Doppelsternsystems Alpha Centauri. Während die Entdeckung ein Jahr später in Zweifel gezogen wurde, fanden sich im März 2015 Hinweise auf einen zweiten Planeten des Systems. Jetzt fordern Astronomen den Bau eines eigenen Weltraumteleskops zur direkten Suche nach Planeten um Alpha Centauri.
Anhand der Beobachtungsdaten gingen Astronomen 2012 davon aus, dass es sich bei dem erstentdeckten Planeten (Alpha Centauri Bb) um eine Super-Erde handeln könnte, also um einen Felsplaneten, größer als unsere Erde. Dieser würde seinen Stern allerdings zu dicht umkreisen, um Leben – zumindest wie wir es von der Erde kennen – hervorgebracht haben zu können (…GreWi berichtete). Ein Jahr später stellten Analysen der selben Daten jedoch die Existenz des Planeten zumindest in Frage (…GreWi berichtete).
Ein Team um den Astrophysiker Eduardo Bendek vom Ames Research Center der NASA fordert nun ein kleines Weltraumteleskop, das zunächst ausschließlich zur Suche nach erdgroßen Planeten um die der Sonne nächstgelegenen Sterne eingesetzt werden soll.
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„Ziel meiner Forschung ist die Entwicklung einer Technologie und eines Missionskonzepts, mit dem es uns möglich sein wird, eine direkte Aufnahme eines erdartigen Planeten um unser Nachbar-Sternsystem Alpha Centauri“, erläutert Bendeck gegenüber „DiscoveryNews“.
http://news.discovery.com/space/alien-life-exoplanets/taking-a-closer-look-at-alpha-centauris-exoplanets-151127.htm
Unter der Arbeitsbezeichnung „Alpha Centauri Exoplanet Satellite“ (ACESat) soll das Weltraumteleskop zwei Jahre lang direkt nach Planeten suchen, die die beiden Sterne umkreisen und deren Helligkeit mit einem sogenannten Koronographen derart abdecken, dass Planeten oder zumindest eine protoplanetare Scheibe auch trotz der sonstigen Überblendung durch das Sternenlicht sichtbar werden.
Mit einem Spiegel von gerade einmal 25 Zentimetern Durchmesser könnte die Mission weniger als 175 Millionen Dollar kosten und nach seiner Hauptmission zu Alpha Centauri auch andere Sonnennachbarn nach dortigen Planeten absuchen.
Die lebensfreundlichen „grünen Zonen“ um die beiden Alpha-Centauri-Sterne im Vergleich zum Sonnensystem (Mitte).
Copyright: Billy Quarles, NASA Ames
Das Interessante an Alpha Centauri sei, dass beide Sterne des Doppelsystems zwar von unterschiedlicher Größe aber dennoch sonnenähnlich sind, erläutert Bendek: „Ihre Umgebung ist also wahrscheinlich erdartig-lebensfreundlicher als das von Braunen oder Roten Zwergsternen.“
Obwohl die weitere Finanzierung der Mission im Rahmen des Small-Explorer-Programms der NASA im Oktober 2014 abgelehnt wurde, haben die Forscher das Projekt weiter entwickelt und hoffen nun auf eine erneute – dann positive – Entscheidung.
– Erste Einblicke in die anvisierte Mission finden Sie HIER und HIER.
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Neue Technik zur Suche nach Leben im Alpha-Centauri-System 7. August 2015
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