Wissenschaftler schlagen neue Missionen ins Sonnensystem vor
Washington (USA) – Die NASA hat neue Missionskonzepte vorgestellt, die derzeit auf ihre mittelfristige Realisierbarkeit überprüft und ausgearbeitet werden. Einige davon haben auch die Suche nach außerirdischem Leben im Sonnensystem zum Ziel – und das nicht nur auf dem Mars.
Neben jeweils zwei Konzepten für Missionen zum Mond und Mars hat eine der vorgestellten Missionen erneut den Zwergplaneten Ceres zum Ziel, der bereits 2015 von der Mission „Dawn“ be- und untersucht wurden.
Mit einem Durchmesser von 945 Kilometern gilt Ceres als der größte Körper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und bislang einziger Zwergplanet innerhalb der Neptunbahn. Spätestens seit „Dawn“ ist bekannt, dass es auf Ceres auch große Mengen an Wasser gibt – sowohl im festgefrorenen Oberflächeneis als auch in Form zähflüssiger Wasser-Eis-Lauge, die aus dem Innern des Planeten in Form von Kryovulkanen hier und da an die Oberfläche tritt. Nachdem die Dawn-Sonde den Zwergplaneten drei Jahre lang umrundet und spektakuläre Aufnahmen und Messergebnisse geliefert hat, wollen Wissenschaftler um Julie Catsillo vom Jet Propulsion Laboratory der NASA erneut eine Sonde zu Ceres schicken, um auf diese Weise Fragen zu beantworten, die „Dawn“ nicht beantworten konnte. Zu diesen Fragen gehört demnach auch, ob Ceres sogar lebensfreundlich sein könnte. Hierfür wollen die Forscher und Forscherinnen Fragen erforschen, ob Ceres selbst als Teil des Asteroidengürtels entstanden war, oder erst später hierher gewandert ist. Zudem gehe es um eine genaue Untersuchung der Zusammensetzung der oberen Planetenkruste, der Natur des Kreislaufs flüchtiger Elemente und der Eisvulkane, sowie um die Frage, welche Bedingungen im frühen Ozean herrschten, von dem Wissenschaftler glauben, dass er einst auf Ceres existierte. Mit einer Orbitalsonde und einem oder mehreren Rovern, die unter anderem auch Proben von Ceres zur Erde bringen könnten, wollen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sich der Frage nähern, ob es auf Ceres einst auch Bedingungen gab, unter denen Leben entstanden sein könnte.
Auch unser Nachbarplanet Venus steht im Fokus einer der vorgestellten Missionen. Obwohl sie in Größe und Zusammensetzung unserer Erde gleicht, sind die Bedingungen auf ihrer Oberfläche mit einem Atmosphärendruck vom 90-fachen dessen an der Erdoberfläche, Durchschnittstemperaturen von 460 Grad Celsius einer dichten Kohlenstoffatmosphäre und Schwefelwolken heute alles andere als lebensfreundlich. Doch genau diese Unterschiede sind es, die die Wissenschaftler um den Geologin Martha Gilmore von der Wesleyan University genauer verstehen wollen. „Wir wollen auch wissen, ob die Venus früher einmal lebensfreundlich war und verstehen, was genau einst auf der Venus anders ablief als auf der Erde. Wenn wir besser verstehen, was auf der Venus einst schief ging, können wir daraus vielleicht auch für unseren eigenen Planeten lernen.“
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Zu den hoffnungsvollsten Orten für die Suche nach außerirdischem im Sonnensystem gehört auch der Saturnmond Enceladus – nicht zuletzt, weil sich unter der kilometerdicken Eiskruste ein globaler und viele Kilometer tiefer Ozean flüssigen Wassers verbirgt, in dem bereits große, kohlenstoffreiche organische Moleküle entdeckt wurden. Möglich wurde dies, weil gewaltige Fontänen, Wasser aus dem Inneren des Mondes an die Oberfläche und weit ins All pressen. Diese geysirartigen Fontänen will das Team um Shannon MacKenzie von der Johns Hopkins University genauer untersuchen und hofft, darin weitere Hinweise auf mögliches Leben rund um hydrothermale Quellen am Grunde des Enceladus-Ozeans zu finden, von denen sie ausgehen, dass sie für die organischen Moleküle im Enceladus-Wasser verantwortlich sind.
– Den vollständigen Bericht über alle vorgeschlagenen zukünftigen NASA-Missionen im Original finden Sie HIER
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Quelle: NASA
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