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Zeigen Höhlenmalereien die ersten Ansätze für Schrift?

Archivbild: Ausschnitt der Höhlenmalereien von Lascaux. Auch hier finden sich neben zahlreichen Tierdarstellungen Punkt- und Strichmarkierungen (über und im Kopf der beiden Rinder), die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen lange Zeit vor ein Rätsel stellten.Copyright/Quelle: Bacon et al. 2023, Cambridge Archaeological Journal
Archivbild: Ausschnitt der Höhlenmalereien von Lascaux. Auch hier finden sich neben zahlreichen Tierdarstellungen Punkt- und Strichmarkierungen (über und im Kopf der beiden Rinder), die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen lange Zeit vor ein Rätsel stellten.
Copyright/Quelle: Bacon et al. 2023, Cambridge Archaeological Journal

London (Großbritannien) – In einem Fachartikel hat ein Team unabhängiger britischer Forscher und Forscherinnen Belege dafür präsentiert, dass eiszeitliche Höhlenzeichnungen bereits vor Tausenden von Jahren erste Anzeichen für schriftartige Markierungen beinhalten, die zudem auf die Nutzung eines lunaren Kalenders hindeuten.

Wie die Forschenden aktuell im „Cambridge Archaeological Journal“ (CAJ, DOI: 10.1017/S0959774322000415) berichten, war schon zuvor bekannt, dass sich die eiszeitlichen Jägergemeinschaften hauptsächlich vom Fleisch ihrer Beute ernährt hatten. Vo Fleisch jener Tiere also, die sie auch an den Wänden ihrer Höhlen durch Wandmalereien verewigt haben.

Neben der bildlichen Darstellung der zeitgenössischen Alltagsumgebung und Umwelt gab es bislang aber auch Elemente dieser Darstellungen, die die Forschung vor ein Rätsel stellten: Einzelne Punkt und Strichmarkierungen neben oder in den Tierabbildungen. Diese Markierungen haben das Team um Bennet Bacon und Azadeh Khatiri nun intensiv untersucht und analysiert.

Beispiele von Punkt- und Strich-Markierungen in Verbindung mit Abbildungen von Auerochsen, Pferden, Wild, Lachs und Mammuts.Copyright/Quelle: Bacon et al. 2023, Cambridge Archaeological Journal
Beispiele von Punkt- und Strich-Markierungen in Verbindung mit Abbildungen von Auerochsen, Pferden, Wild, Lachs und Mammuts.
Copyright/Quelle: Bacon et al. 2023, Cambridge Archaeological Journal

In ihrer Arbeit kommenden die Forschenden zu dem Ergebnis, dass die Markierungen mit bestimmten jahreszeitlichen Verhaltensweisen der abgebildeten Tiere, wie Paarung oder Gebärzeiten übereinstimmen. Tatsächlich seien diese Information für die frühen Jäger sehr wichtig gewesen, um zu überschauen, welche Tiere zu welchen Jahreszeiten am besten gejagt werden konnten.

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Die entsprechenden jahreszeitlichen Informationen konnten die Forschenden zudem in 13 Perioden unterteilen, die wiederum mit dem Mondkalenderjahr übereinstimmen – für die Autoren und Autorinnen der Studie ein weiterer Hinweis auf die Nutzung eines lunaren Kalenders schon in der Eiszeit.

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Darüber hinaus stellten die Forschenden fest, dass bestimmte Markierungen, wie etwa Y-förmige Linien, spezielle Informationen über den Beginn der Geburtssaison des jeweils abgebildeten Tieres oder beinhalten. Andere Markierungen konnten die Forschenden meteorologischen Informationen zuschreiben – etwa über Schnee.

Beispiele für „Y“-Markierungen in verschiedenen Positionen in Verbindungen mit Abbildungen von (trächtigen?) Pferden, Gämsen.Copyright/Quelle: Bacon et al. 2023, Cambridge Archaeological Journal
Beispiele für „Y“-Markierungen in verschiedenen Positionen in Verbindungen mit Abbildungen von (trächtigen?) Pferden, Gämsen.
Copyright/Quelle: Bacon et al. 2023, Cambridge Archaeological Journal

Vor diesem Hintergrund könne diese Form der Informationsvermittlung durchaus als eine frühe Form von Schrift, bzw. Proto-Schrift betrachtet werden. Es wäre die früheste Form von Schrift des Homo Sapiens. Zugleich gebe es aber auch noch zahlreiche Arten von Markierungen, deren Bedeutung bislang noch nicht entziffert werden konnte.




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Recherchequelle: CAJ

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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